„Was hast du gesagt, was bist du?“ Das höre ich oft, wenn ich die Frage beantworte, was ich denn jetzt nach dem Studium mache. Zugegeben, „Bundesfreiwilligendienstleistende“ ist ein ziemlich kompliziertes Wort, vor allem für diejenigen, die es zum ersten Mal hören. Für mich bedeutet es nichts anderes, als genau das zu machen, was ich in meinem geisteswissenschaftlichen Studium vermisst habe – praktische Kulturarbeit. Denn für mich ist die schönste Kunst die, die uns im Alltag begegnet – nicht im Museum, sondern ganz ohne Sicherheitsabstand in unserem Alltag, zum Beispiel in Bilderbüchern.
In meinem Freiwilligendienst im „Hamburger Kinderbuchhaus“ bin ich ganz nah dran an guten Kinderbüchern und deren Vermittlung. Ob es darum geht, die Ausstellungen der Kinderbuchillustrationen und Texte über Bilder und Künstler zu erarbeiten, Veranstaltungen und Werkstätten vorzubereiten oder bei der Verwaltung zu helfen – hier und jetzt habe ich die Möglichkeit, mich auszuprobieren und herauszufinden, wo ich hin will und welche Wege andere vor mir gegangen sind. Im „Hamburger Kinderbuchhaus“ begegnen sich alle, die sich mit der Buchherstellung und -vermittlung befassen und für gute Geschichten und Bilder begeistern: Künstler, Pädagogen, Wissenschaftler, Kulturmanager und Verlagsleute – und ich bin mittendrin.
Vor allem kann ich aber erst einmal das tun, was mir wirklich am Herzen liegt und helfen, wo sonst nicht viel Geld ist für feste Mitarbeiter. Darum mache ich meine Arbeit mehr als nur „freiwillig“, sondern wirklich gerne.
Anke, Freiwillige im Kinderbuchhaus Altona