Joachim Löffler hat von 2020 bis 2021 einen BFD im Kulturhaus Süderelbe gemacht. Ans Herz gewachsen ist ihm das Schicksal eines aussortierten Rechners, den er zu neuem Leben erweckt hat.
Wer bist du?
Hallo, ich bin Joachim Löffler, 67 Jahre, Rentner, und habe vorher 40 Jahre als technischer Angestellter in den Wasserwirtschafts- und Umweltverwaltungen von Niedersachsen und Hamburg gearbeitet.
Was machst du in deinem BFD im Kulturhaus Süderelbe?
Pandemiebedingt ist meine Arbeit anders verlaufen als erwartet, aber keineswegs uninteressanter. Schwerpunkte sind Sicherheits- und Hygienekonzepte, Mitarbeit bei Förderanträgen, grafische Gestaltung des Monatsprogramms, Erneuerung und Konsolidierung der Informations- und Kommunikationstechnik, technische Dokumentation und Inventarisierung. Dafür kann ich Wissen und Erfahrung meiner Berufszeit einbringen, aber auch viel Neues lernen.
Was hatte es mit dem zweiten Leben des iMac auf sich?
Apple Produkte sind ja nicht nur sehenswerte Designerstücke, sondern auch beliebte Werkzeuge für die Kreativen dieser Welt. Nur veraltet fast alles in der IT-Welt schnell, die Entwicklung schreitet voran, die Anforderungen im Produktivbetrieb steigen. Dann wird aus dem nützlichen schönen Designerstück ein nutzloses schönes Designerstück.
So auch der iMac, der Anfang 2009 von meinem Freund Björn, dem Grafiker, benutzt wurde. Bis eines Tages nach dem Einschalten zwar der Apple-typischen „Gong“ ertönte, aber dann nur eine trauriges Fragezeichen auf Bildschirm blinkte und blinkte und blinkte und so endete das erste Leben des iMacs.
Kurz darauf begann meine Zeit als Bundesfreiwilliger im Kulturhaus Süderelbe und zwei Wochen später der erste Lockdown. Statt abzuwarten haben wir alles angepackt, was in den Jahren liegen geblieben war und davon lag eine ganze Menge herum.
So nahm dann eines Tages der iMac einen freien Arbeitstisch ein und wollte wiederbelebt werden. Im diesem Fall war die Festplatte defekt. Eine gebrauchte aber intakte Platte war vorhanden und nach Anleitung durch ein Youtube-Video war auch der in dieser Hinsicht sperrige iMac für eine Reparatur zugänglich. Dank guter Hardware ist der iMac für Online-Konferenzen bestens geeignet, gute eingebaute Kamera, gutes Soundsystem, großer Bildschirm. Während der zweiten Infektionswelle im Herbst hat unsere Tanztrainerin für Kinder das gute Stück entdeckt und erfolgreich für Online-Kurse eingesetzt. Geht einfach, ist schnell und reicht aus.
Und so lebt der inzwischen 12 Jahre alte iMac sein zweites Leben zum Preis von zwei Saughebern. Wenn hoffentlich die Pandemie eines Tages Geschichte sein wird, schicken wir den iMac in den Ruhestand und Björn bekommt freien Eintritt für ein Konzert im Kulturhaus. Für die Saugheber suchen wir noch eine Anwendung.