Abwechslungsreiche Fortbildungen vor der Tür

Khatuna Hartmann und Jan Knackstedt, Goldbekhaus Hamburg // Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung 2013

Unsere Freiwilligen im Goldbekhaus
Unsere Freiwilligen im Goldbekhaus

An einem Donnerstag im Oktober ging es für die Freiwilligen im Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung in Hamburg zur nächsten Station auf ihrer Fortbildungsrundreise: zum Goldbekhaus. Aber, wo startet die Reise, wo geht sie rund? Wozu die Reisestrapazen?

Als „Reiseunternehmerin“ entpuppt sich Sarah Rüger von der Stadtkultur Hamburg, dem BFD-Träger im Verbund Freiwilligendienste Kultur und Bildung in der Hansestadt. Sie betreut die Rundreise, die monatlich die Freiwilligen im Rahmen ihrer Bildungstage in eine andere Einsatzstelle führt. Eine halbtägige Fortbildung mit Besichtigung einer Hamburger Kultureinrichtung und einem spannenden Fachvortrag zum Spezialgebiet der Einsatzstelle verbirgt sich hinter dem schönen Titel.

Warum Rundreisen?

„Die Rundreise finde ich toll, weil wir dadurch auch andere Kultureinrichtungen kennen lernen. Das sind abwechslungsreiche Angebote an Fortbildungen von der Stadtkultur Hamburg, die sehr bereichernd sind“, erklärt Khatuna Hartmann, die ihren Freiwilligendienst im Zentrum für Stadtteilkultur Winterhude in Hamburg, dem Goldbekhaus, leistet. Sie ergreift sehr gern jeden Monat die Chance über die Arbeit anderer Einrichtungen etwas zu erfahren, sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen und vielleicht für die Zeit nach dem Freiwilligendienst in der Hamburger Kulturwelt Fuß zu fassen. In ihrer Einsatzstelle waren im Oktober zwölf andere Freiwillige zu Gast.

Der Weg ins Goldbekhaus für Khatuna Hartmann

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Das Goldbekhaus

Khatuna Hartmann, gebürtig aus Georgien, studierte in ihrer Heimat Kulturmanagement, in Hamburg Kunstgeschichte und war nach der Elternzeit auf Jobsuche im Kulturbereich. „Es gibt so wenige Möglichkeiten in Kultureinrichtungen direkt einzusteigen und ich dachte mir, ich probiere es über den Bundesfreiwilligendienst. Das ist eine super Sache für mich und ich lerne viel. Dann hat das kurzfristig geklappt und ich war sehr glücklich.“, so beschreibt Khatuna Hartmann ihren Weg ins Goldbekhaus im Januar 2013 als erste Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Publikumsgewinnung, recherchiert, analysiert mögliche Zielgruppen, befragt die umliegende Bevölkerung, wertet aus und zieht Rückschlüsse für die Angebote des Stadtteilzentrums, welches mit hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen bisher nicht die Möglichkeit hatte, sich strategisch mit Marketing zu beschäftigen.

Fachvortrag der Rundreise zum „Goldbekhaus“

Das Thema „Stadtteilkulturförderung“ zu vermitteln und wie man „möglichst unfallfrei vom Antrag zum Verwendungsnachweis“ kommt, war während dieser Fortbildung Thema des Fachvortrags von Geschäftsführer Bernd Haß und dem Freiwilligen Jan Kanckstedt: „Bernd Haß hat gefragt, ob ich die Veranstaltung mit ihm gemeinsam machen möchte. Und ich hatte Lust mich in das Themenfeld Stadtteilkultur einzuarbeiten.“

Jan Knackstedt hat dafür recherchiert und seine Ergebnisse vor den 14 Teilnehmer/-innen referiert. Wie ist Stadtteilkultur entstanden? Was ist Soziokultur? Und wie hängt das zusammen? „Ich habe letztendlich in meinem Vortrag die Fragen beantwortet, die ich mir selbst gestellt habe.“ Wie sich Stadtteilkulturarbeit dann finanzieren lässt, ist das Spezialgebiet von Bernd Haß, der sein Wissen mit den Freiwilligen geteilt hat.

Der Weg ins Goldbekhaus für Jan Knackstedt

In einer Phase beruflicher Neuorientierung ist der 35-jährige Jan Knackstedt im Sommer als Freiwilliger im BFD Kultur und Bildung zum Goldbeckhaus gekommen. Er hat sich direkt beim Goldbekhaus vorgestellt, einen sehr guten persönlichen Eindruck hinterlassen und damit den Platz erhalten. Jetzt arbeitet er an vielen kleinen Projekten, um in alle Arbeitsbereiche einen praktischen Einblick zu bekommen: „Mir wurde durch die stellvertretende Geschäftsführerin gleich ein weites Feld an Möglichkeiten eröffnet. Ich habe mir quasi die Rosinen rausgepickt.“

Was hat das Goldbekhaus von dieser Rundreise?

Dass das Goldbekhaus eine solche Veranstaltung durchführt, liegt für Jan Knackstedt auf der Hand, denn das „Zentrum ist so eng mit der Stadtteilkultur verwoben. Es hat geradezu die Verpflichtung sich zu erklären und darzustellen.“ So öffnet das Stadtteilzentrum gern seine Türen für die Freiwilligen und erläutert, dass es nicht nur um die Bespaßung des Kiez‘ geht, sondern dass die Arbeit auch gut und ungemein wichtig ist. Nicht zuletzt sind dies alles Menschen, die sich freiwillig engagieren und „einsetzen in einem Rahmen, den man nur idealistisch nennen kann“, so leitet Jan Knackstedt das Potenzial der Veranstaltung auch für das Goldbekhaus her, welches all das, was getan werden könnte im Stadtteil kaum mit hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen bewältigen kann. „Für so ein Goldbekhaus ist es enorm wichtig, diese Menschen ins Boot zu holen.“ Khatuna Hartmann pflichtet bei: „Für uns ist es wichtig, dass die Leute das Goldbekhaus kennen lernen. Weil, viele gehen vorbei und kommen nicht rein, sie wissen nicht, was hier drin passiert.“

Nächste Station

Der nächste Haltepunkt auf der Rundreise ist im November die Zentralbibliothek der Hamburger Bücherhallen, in denen sich fünf Freiwillige engagieren.

 

Text: Susanna M. Prautzsch
Bilder: Khatuna Hartmann und Jan Knackstedt
Oktober 2013
Erschienen auf www.bundesfreiwilligendienst-kultur-bildung.de